Lithium für E-Autos. Aus Sachsen? – Rohstofftag mit Wirtschaftsminister Martin Dulig
Thematisch ging es am 4.10.2021 um den Anteil Sachsens an der Gewinnung zukünftiger Rohstoffe. Minister Martin Dulig: »Rohstoffe aus Sachsen schaffen eine gewisse Unabhängigkeit.«
Rohstoffe bilden die Basis industrieller Wertschöpfung. Als Technologiestandort und Exportland ist Sachsen auf eine sichere Rohstoffversorgung angewiesen. Damit geht auch die Verantwortung einher, sich für eine nachhaltige und sozial verträgliche Gewinnung durch heimischen Bergbau sowie eine schonende Nutzung von Rohstoffen einzusetzen.
Erst im Sommer veröffentlichte die Deutsche Rohstoffagentur (Dera) eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung, deren Autoren davor warnen, dass wichtige Stoffe knapp werden könnten. Unter anderem der Bedarf für Lithium »könnte bis zum Jahr 2035 auf mehr als das Doppelte der heutigen globalen Primärproduktion ansteigen«.
Um sich ein Bild vom Anteil Sachsens an der zukünftigen Rohstoffgewinnung zu machen, besuchte Wirtschaftsminister Martin Dulig im Rahmen seines »Rohstofftages« verschiedene Akteure.
Station 1: Arno Lippmann Schacht in Altenberg
Am ehemaligen Standort des Zinnerz Altenberg ist ein neuer Aufbereitungsstandort mit Mundloch für Stolln zur Erschließung der Lithiumlagerstätte in Zinnwald geplant – in Nachbarschaft zum Welterbe der Montanregion Krušné hory – Erzgebirge. Ab 2025 lebt der Bergbau hier wieder auf – dann liefert Zinnwald Lithium für bis zu 20 Mio. Elektrofahrzeuge. Am Standort des künftigen Mundlochs, dem Eingang zum Lithium-Tunnel, diskutierte Minister Martin Dulig mit Experten auch über den zu erhaltenden UNESCO-Welterbestatus.
Station 2: Besucherbergwerk »Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald« in Zinnwald-Georgenfeld
Im Besucherbergwerk »Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald« wurden Proben von ca. 20 t und ca. 100 t Greisenerz aus einem ausgewählten Grubenbereich in den Jahren 2011 sowie 2017 entnommen. Direkt unter dem einstigen Zinnabbaugebiet befindet sich die Lagerstätte. Minister Martin Dulig besichtigte die Abbaustätte.
Station 3: Fluorchemie Dohna GmbH
Als dritte Station besuchte der Minister die Fluorchemie Dohna GmbH. Die Flurchemiegruppe FCG produziert wesentliche Grundstoffe für Elektromobilität und die Chipindustrie. Sie zählt zu den führenden Anbietern von Fluorwasserstoffsäure und fluorchemischen Produkten und schafft damit eine geschlossene Wertschöpfungskette von Flussspat bis zum Vorprodukt für hochwertige Fluorkunststoffe. Minister Martin Dulig: »Rohstoffe aus Sachsen schaffen eine gewisse Unabhängigkeit. Hier wissen wir, unter welchen Umständen sie gewonnen wurden.«